Hydrolate – die sanften und wirksamen Helfer aus der Natur
- Sabine Bitter-Ahm
- 2. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Hydrolate, auch bekannt als Pflanzenwässer, Blütenwässer, Destillate oder Pflanzenelexiere, sind wahre Wunderwerke der Natur. Sie enthalten die geballte Lebenskraft von Pflanzen in einer einzigartigen Kombination aus vor allem wasserlöslichen Inhaltsstoffen der Pflanzen. Entstanden durch die Kunst der Wasserdampfdestillation, haben sie eine lange Tradition und bieten eine breite Palette von Anwendungen für Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden.
Während des Prozesses der Wasserdampfdestillation durchdringt heißer Wasserdampf das Pflanzenmaterial und löst dabei die wertvollen Inhaltsstoffe – sowohl Öle wie auch wasserlösliche Teile. Im Abkühlbehälter sammeln sie sich als ätherisches Öl und die wasserlöslichen Komponenten im Hydrolat, wobei das Öl auf dem Hydrolat schwimmt und abgeschieden werden kann. Besonders bei selbst hergestellten Hydrolaten bleibt aber ein großer Teil der ätherischen Öle im Hydrolat und enthält somit die gesamte Bandbreite der Pflanzenkraft.

„Zivilisationen nutzen seit jeher die Kraft der Pflanzen in Form von Hydrolaten und ätherischen Ölen
Vielseitige Anwendungsmöglichkeiten
Hydrolate begleiten uns seit Jahrhunderten in der Hautpflege, Aromatherapie, Küche und sogar bei Schönheitsritualen. Ob als erfrischender Körperspray, Gesichtswasser oder als Basis für Naturkosmetik – ihre sanfte und wirkungsvolle Art macht sie einzigartig. Einige können aber auch in der Küche zum Verfeinern von Speisen verwendet werden.
Hautpflege: Sie dienen als Gesichtswasser, Rasierwasser oder erfrischender Körperspray.
Kosmetik: In der Naturkosmetik werden sie für Parfüms, Cremes und andere Produkte verwendet.
Küche: Verfeinern von Speisen durch das einzigartige Aroma von Hydrolaten.
Aromatherapie: Zur Förderung von Entspannung und Wohlbefinden.
Beim Kauf solltest du stets auf Bioqualität und Frische achten. Die Haltbarkeit beträgt meist 6 bis 18 Monate.
Der emotionale Nutzen von Hydrolaten
Mit seinen einzigartigen chemischen Strukturen bietet Hydrolate eine Vielzahl von Vorteilen für den Anwender. Einige sind eher beruhigend, straffend andere wiederum energetisierend, erhebend.
Dabei kann das Aroma der Hydrolate eine chemische Reaktion im Gehirn hervorrufen welche Emotionen und innere Reaktionen auslöst. Den unser Geruchssinn kann starke mentale, physiologische und emotionale Reaktionen hervorrufen!
Die Geschichte der Hydrolate
Die Anwendung von Hydrolaten und die Kunst der Destillation von Pflanzen haben eine jahrtausendealte Tradition und ist somit in unserer Kultur und Naturheilkunde tief verankert:
Bereits 5000 v. Christi wurde die Nutzung von Pflanzenextrakten schriftlich dokumentiert.
3000 v. Christi nutzten die alten Ägypter Hydrolate für die Körperpflege, religiöse Zeremonien und als Heilmittel.
Die Technik des Destillierens wurde im 10. Jahrhundert von Arabien nach Europa gebracht, was die Entwicklung von Hydrolaten bei uns revolutionierte.
Im 16. Jahrhundert erforschte der berühmte Arzt Paracelsus ätherischer Öle und erkannte Zusammenhänge zwischen Wirkung und spezifischen Inhaltsstoffen.
Herstellung von Hydrolaten – DIY und Profimethoden
Hydrolate werden professionell mit Kupferdestillen wie der Alquitara oder Leonardo Destille hergestellt. Die optimalen Voraussetzungen dieser Geräte ermöglichen eine hohe Qualität von Hydrolaten, bei der die wertvollen Inhaltsstoffe der Pflanzen erhalten bleiben.

„Hydrolate selbst herstellen ist ein Trend.”
Wer jedoch geeignete Pflanzen im eigenen Garten hat aber keine richtige Destille, der kann mit einfachen Haushaltsgeräte trotzdem Hydrolate gewinnen.
Verwende einen Kochtopf als Basis.
Platziere ein Sieb mit Pflanzenmaterial über dem Wasser, sodass es keinen direkten Kontakt zum Wasser hat.
Eine Schüssel in der Mitte des Siebes fängt das Hydrolat auf.
Der Deckel des Topfes fungiert als Kühlkuppel, welcher mit Eiswürfeln belegt wird.
Mit Sorgfalt und Wissen können selbstgemachte Hydrolate eine hohe Qualität erreichen, sind kleine Schätze für Gesundheit und Wohlbefinden und bieten das volle Potenzial der Pflanzen. Selbstgemachte Hydrolate enthalten nämlich meist auch einen hohen Anteil der ätherischen Öle und bringen Kreativität in deinen Alltag.
Aber sei vorsichtig, vergewissere dich ob du geeignete Pflanzen verwendest und hole dir Rat bei geschulten Personen!
Besondere Hydrolate und ihre Wirkungen
Einige Hydrolate stechen besonders hervor:
Hamamelis-Hydrolat (Zaubernuss)
Ideale Pflege bei fettiger, großporiger Haut.
Wirkt entzündungshemmend, adstringierend und antibakteriell.
Unterstützt bei Krampfadern und Hautirritationen.
Rosen-Hydrolat
Perfekt für sensible, reife wie junge Haut.
Wohltuend bei der Babypflege und nach intensiver Sonnenbelastung.
Beruhigend und erfrischend.
Orangen-Hydrolat
Hilft bei trockener, gereizter Haut und Akne.
Stimmungsaufhellend und regenerierend.
Beruhigende Pflege nach der Sonne.
Immortellen-Hydrolat
Unterstützt die Regeneration von Haut und Gewebe.
Ideal bei Sportverletzungen, Prellungen und Muskelverspannungen.
Löst emotionale Blockaden und schenkt Kraft.
Lavendel-Hydrolat
Beruhigend und schlaffördernd.
Klärend für unreine Haut und beruhigend bei Sonnenbrand.
Vielseitig einsetzbar für Haut und Psyche.
Rosmarin-Hydrolat
Belebend für Körper und Geist.
Fördert die Durchblutung und wirkt erfrischend.
Ideal bei müden Beinen und als Morgenspray.
Fazit
Hydrolate sind wahre Alleskönner der Natur. Mit ihrer Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten, ihrer sanften und effektiven Wirkung sowie ihrer tiefen Verwurzelung in der Geschichte sind sie unverzichtbare Begleiter für Haut, Geist und Seele. Ob in der Hautpflege, der Aromatherapie oder der Küche – Hydrolate bereichern unser Leben auf sanfte Weise. Sie sind ein Geschenk der Natur, das unser Wohlbefinden nachhaltig stärkt.
Viel Freude wünscht euch
eure Sabine
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